Untitled

by Anish Kapoor

Material

Edelstahl und Lackfarbe; 150 x 120 x 34.5 cm

Datierung

2001

Über den Künstler

Der 1954 in Indien geborene und seit 1973 in England lebende Künstler gilt als einer der wichtigsten lebenden Bildhauer. Seine Kunst überwindet die Grenzen von Malerei und Skulptur, seine Werke führen den abstrakten Expressionismus zu einer raumbildenden Kunst.
Bekannt wurde Kapoor mit Stein- und Gipsskulpturen, in deren Öffnungen matte Farbpigmente für erstaunliche Op-Art-hafte Raumeffekte sorgten. Immer wieder, wie bei den amorph-porösen „Fragmenten“ aus Kunstharz und Erde, beschäftigt Kapoor die Frage, was im Zwischenraum von Zufallsprodukt und Gestaltung, Form und Formlosigkeit passiert, wann Oberflächen zu Tiefenräumen werden. Andere Werke Kapoors sind von einer fast komischen metaphorischen Deutlichkeit, wie man sie sonst nur noch bei Anselm Kiefer und seinen mit Flügeln ausgerüsteten Bleibüchern findet: Eines seiner Werk heisst „Wound“ und zeigt eine rote, wundenartige Spur im Material. Eine surreale Ausbuchtung in der Wand heisst „When I am pregnant“.
In seinem Werk thematisiert Kapoor grundlegende Fragen der menschlichen Existenz, aber auch die Spannung zwischen Leere und Präsenz, Materiellem und Immateriellem. Seine Skulpturen entziehen sich jeder narrativen Interpretation. Stattdessen ermöglichen seine monumentalen Installationen dem Betrachter intensive, emotionale wie physische Erfahrungen. So spannte er für ‚Marsyas‘ 2002 eine blutrote Membran durch die Turbinenhalle der Londoner Tate Modern. Das Ausmass der 120 Meter langen Skulptur machte es unmöglich, sie in ihrer Gesamtheit zu erfassen.