Stubenatlas mit Nietenfuss

by Bernhard Luginbühl

Material

Eisen; 165 x 440 x 100 cm

Datierung

1972-2001

Über den Künstler

Der Schweizer Eisenplastiker, Zeichner und Grafiker gehörte mit Robert Jakobsen, Rudolf Hoflehner und Carel Visser zu den international bedeutendsten Vertretern der Eisenplastik. Luginbühl schraubte, bog und schweisste industriell gefertigte Einzelteile wie Blech, Stangen, Rohre und Fundstücke zu grossformatigen Plastiken. Eine Eigenschaft die Luginbühls Werk auszeichnet, ist die Spannung zwischen Bewegung und Gegenbewegung, zwischen dynamischen Elementen, welche in den Raum ragen und den stabilen Strukturen, die die Bewegung in Schach halten.
Der Künstler stellt im Zweifelsfall Kraft über Eleganz und überbietet seine Vorgänger durch Energie und Masse. Alle seine urtümlichen Kolosse scheinen trotz ihrer massiven statischen Präsenz zur Bewegung hinzustreben. Diese stellt sich – nicht zuletzt aufgrund der engen Freundschaft Luginbühls mit Jean Tinguely – mit der Atlas-Serie ein: Grazile Ungetüme wiegen gigantische Eisenkugeln gemächlich über eine Bahn aus zarten Eisenrohren. Die Entstehung der Plastiken wird von Beginn an begleitet und dokumentiert durch Skizzen in Tusche, Bleistift und Filzstift sowie mit Lithografien und Kaltnadelradierungen.