Horizontal Brushstrokes
by Sol Lewitt

Material
Gouache auf Papier; 153 x 461 cm
Datierung
1996
Über das Kunstwerk
Sol LeWitts Werke basieren auf dem Konstruktivismus des Bauhauses sowie der niederländischen Künstlervereinigung De Stijl. Sol LeWitt entwickelte die Ideen dieser Stilrichtungen weiter und experimentierte mit architektonischen Raumstrukturen, Gittermustern und Rasterkonstruktionen, die er auf ein Minimum reduzierte. Seine Arbeiten hielt der Künstler in zahlreichen Dokumentationen fest, die seine Auffassung der Kunsttheorie reflektieren.
In seinem theoretischen Werk Paragraphs on Conceptual Art von 1967, mit dem er zu einem wichtigen Anreger der Conceptual Art wurde, definierte er seine Kunst als “begrifflich” – im Gegensatz zur optisch orientierten “Wahrnehmungskunst” –, da sie für den Betrachter vornehmlich in geistiger Hinsicht interessant sei. Hierbei steht die Idee, das Konzept eines Werkes im Vordergrund.
In seinen Werken, die auch mehrfach im “Museum of Modern Art” in New York ausgestellt wurden, tauchen immer wieder Gitterstrukturen aus Holz und/oder Metall auf. Frühe Werke sind Zeichnungen und Drucke mit feinen Linien- und Gitterstrukturen sowie große geometrische Gitterobjekte. Ab 1968 folgen große farbige Wandzeichnungen.
Über den Künstler
Der amerikanische Künstler gehört zusammen mit Carl André, Dan Flavin, Donald Judd sowie Robert Morris zu den wichtigsten Vertretern der Minimal Art und den führenden Anregern der Konzeptkunst. Nach seinem Studium an der Syracuse University in New York 1945-49, abvierte der Künstler 1953 eine Ausbildung an der Cartoonists‘ and Illustrators‘ School. Darauf folgte eine fünfjährige Tätigkeit als Grafiker und Designer.
Begann seine Künstlerkarriere zu Beginn der sechziger Jahre, als allgemein nach einer ‚anderen‘ Kunst gesucht wurde. Der Zeichner und Grafiker setzte sich zunächst mit dem Entwurf streng geometrischer Formen zur Raumgestaltung auseinander. Sein Schwerpunkt lag in der Gestaltung verschiedener Variationen von Kuben aus Stahl, käfig- und gitterartigen Gebilden.
Ende der Sechziger wurde zu einem wichtigen Vertreter der konzeptuellen Kunst. Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Russland vertrat die Ansicht, dass schon ‘Ideen allein Kunstwerke sein können’; und dass längst nicht alle Ideen physisch ausgeführt werden müssen.
Als Konzeptkünstler konzentrierte er sich auf die gedankliche Konzipierung seiner Werke und überliess die Verwirklichung oft seinen Assistenten.
Werke von sind unter anderem in der Staatsgalerie Moderner Kunst in München, im New Yorker Museum of Modern Art und der Londoner Tate Gallery zu sehen.